Euer Einsatz für das Liefer­ketten­gesetz ist gefragt!

Ihr Lieben,
die Sonne scheint, der Sommer ist endlich zurück. Zeit für ein paar News aus der (nachhaltigen) Modewelt – irgendwo zwischen Sommerloch und Aktivismus. Denn Letzteres ist weiterhin gefragt.

In den aktuellen positiven Entwicklungen um das Lieferkettengesetz stellt sich vor allem einer quer: Peter Altmaier. Ein Portrait mit Einblicken dazu hat Focus Online diese Woche veröffentlicht: „Altmaier gehört tatsächlich eher zum liberalen, zum linkeren Flügel der CDU. Die Idee von Frauenquoten sind ihm nicht per se suspekt. Menschenrechte sind ihm seit seiner Anfangszeit in der Politik ein Anliegen. (…) In diesen Wochen, in denen global ganze Märkte zusammenbrechen und die deutsche Volkswirtschaft ihre härteste Bewährungsprobe bestehen muss, setzt er eindeutig Prioritäten. Platt gesprochen: Er macht stur seinen Job. Und die Stabilisierung der Wirtschaft steht für ihn ganz, ganz oben.“
Das mag verständlich sein. Aber es ist und bleibt kurzsichtig, denn eine Wirtschaft, die auf Ausbeutung, Missbrauch an Mensch und Erde und Sklaverei aufbaut, kann keine stabile, gute Wirtschaft sein.

„Die Corona-Krise hat gezeigt: Unternehmen, die ihre Lieferketten kennen und auf verlässliche Partnerschaften setzen, sind krisenfester.“ Das ist einer der Sätze, der in der Mail steht, die die Initiative Lieferkettengesetz bereitstellt, damit wir sie mit wenigen Klicks an Peter Altmaier schicken können. Dem stimmen wir zu. Wenn ihr das genauso seht, könnt ihre eure Stimme, oder besser gesagt Email-Adresse nutzen und Peter Altmeier eine Mail schreiben. Einfach dem Link hier folgen.

Aktiv wurde auch Raphaël Glucksmann, ein französischer Politiker und Autor, der vor einem Jahr sein Buch „Die Politik sind wir“ veröffentlichte. Er hat auch eine eigene Partei mitbegründet, sitzt im EU-Parlament und setzt sich jetzt für das Lieferkettengesetz auf EU-Ebene ein.
Der Aufruf zum Handeln erfolgte nach der Veröffentlichung eines 56-seitigen Berichts des Australian Policy Institute, in dem berichtet wurde, 80.000 Uiguren seien in den letzten zwei Jahren gezwungen worden, unter Bedingungen zu arbeiten, die sehr stark auf Zwangsarbeit hindeuten. Es werden Marken wie ZARA, ADIDAS und Ralph Lauren genannt, die in der von Glucksmann initiierten Social-Media-Kampagne direkt angesprochen werden. Glucksmanns geht davon aus, dass der Zusammenhang zwischen Zwangsarbeit und der eigenen Lieblingsmarke dazu führen wird, dass immer mehr Kund*innen nach einer guten Erfolgsbilanz in Bezug auf Umwelt und Menschenrechte fragen. Wir sind gespannt und es lohnt sich, die Kampagne zu verfolgen: einfach bei Instagram @raphaelglucksmann oder @raphaelglucksmann_english. Den ganzen dramatischen Bericht findet ihr hier.

Und apropos Voraussetzungen für eine gute, stabile Wirtschaft: Ein nachhaltiges Wirtschaftssystem, das sich in planetare Grenzen fügt – wie könnte das aussehen? Der Frage gehen die Körber Stiftung und Journalistin und Nachhaltigkeitsexpertin Anna Schunck vom Online-Magazin VIERTEL \ VOR im Future Changers – der Podcast für nachhaltige Innovation in sechs Folgen auf den Grund. Es geht um Bioökonomie, Bioenergie, Häuser aus Holz, Sneakerforschung und Plastik im Meer. Super Begleiter für Tage am See. Kopfhörer auf und los gehts.

Und falls uns der Sommer doch noch mal im Stich lässt, habe ich einen heißen Tipp für euch:

Fashion For Good – das weltweit erste interaktive Museum für nachhaltige Mode Innovationen bietet jetzt immer dienstags und donnerstags virtuelle Führungen an! Das ist toll, denn ich muss gestehen, auch nach Jahren im Business habe ich es bisher nicht nach Amsterdam geschafft um mal persönlich vorbei zu schauen.
Ein paar Hintergrund-Fakten: Den Fashion For Good Hub gibt es seit März 2017 und er wurde mitgegründet von dem Cradle-to-Cradle-Visionär William McDonough und der damaligen C&A Foundation (heute Laudes Foundation). Die Vision: ein Hub für Innovationen und Visionen für nachhaltige Mode. Dazu gibt es auch immer wieder Ausstellungen um sich zu informieren, ob als Profi oder Laie spielt dabei keine Rolle.

So viel von mir.

Lasst euch von der Sonne küssen,

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Thekla