Berlin, Berlin, KLEIDEREI geht nach Berlin!

Kleiderei geht nach Berlin!

Freunde, ihr habt es sicher schon gehört, Kleiderei kommt nach Berlin! Was für ein Fest!

Sieben Jahre ist es her, dass Pola und ich, damals noch von Hamburg aus zwei Kleiderei-Pop-Up Stores in die Hauptstadt brachten, einmal nach Neukölln und einmal in den Prenzlauer Berg. Für ein dauerhaftes Engagement fehlten die Kapazitäten und ein/e Partner/in-In-Crime, die den Laden mit genauso viel Herzblut schmeißt, wie es einer Kleiderei würdig ist. Und was sollen wir sagen, jetzt ist sie da: Julia! Julia wird euch, wenn die Tage wieder länger werden, die Sonne aufs Kopfsteinpflaster knallt und die Luft nach Eiscreme duftet, die Türen öffnen und euch einladen, bei ihr Kleider zu leihen wie bei eurer besten Freundin.
Bis es soweit ist, gibt es noch einiges zu tun! Für Julia und das ganze Team, aber auch für euch. Denn bei Kleiderei geht es vor allem um Community. Und damit Kleiderei weiterhin so ein Herzensprojekt, frei und mutig, sein kann, brauchen wir euch und euren Support!


Am 11.03. ist das Kick-Off der Crowdfunding Kampagne auf Startnext.


Und dazu gibt’s in Berlin direkt am 11. und 12. März ein Kick-Off Event, um den Beginn der Kampagne zu feiern.
Ihr seid alle herzlich eingeladen, in der Wassertorstr. 62 (10969 Berlin) vorbeizukommen.
Das Tolle ist, dass ihr direkt schon ein Kleidungsstück ausleihen könnt, wenn ihr uns mit einer Special-Mitgliedschaft über Startnext unterstützt. Das Teil könnt ihr – for free – solange behalten bis der Kleiderei Berlin Store eröffnet – dann startet die Mitgliedschaft und ihr könnt noch mehr tolle Stücke aus unserem großen Fundus dazu aussuchen.

Da das noch ein wenig hin ist, wollen wir die Zeit nutzen und euch Julia einmal näher vorstellen!
Julia Hermesmeyer, geboren am 19. Mai 1985 in Hagen, hat es nach ihrem Abitur in Dortmund aus dem fröhlichen Nordrhein Westfalen in den Norden nach Hamburg verschlagen, wo sie zunächst eine Ausbildung zur Maßschneiderin machte, in der benachbarten Hansestadt Bremen, ihren Bachelor im Fach Integriertes Design absolvierte. Die gute Julia kennt sich also aus, mit Mode, Design und der ganzen, verzwickten Geschichte hinter den Kleidungsstücken. Julias erster Streich, der Leidenschaft mit mehr Sinn, als noch im Studium gepredigt, nachzugehen, war das Upcycling-Label Dzaino, das sie, mittlerweile in Berlin lebend, zusammen mit ihrer Freundin Hanna, gründete. Julia und Hanna hatten sich an der Akademie in Hamburg kennengelernt und gemeinsam den Bachelor in Bremen gemacht, beste Voraussetzungen also um die Modewelt gemeinsam auf den Kopf zu stellen. Und hier gibt es direkt die erste Verbindung zur Kleiderei, während ihrer Studienzeit wohnten die beiden zusammen mit ihrer Freundin und Kommilitonin Josefine, die heute Storemanagerin der Kleiderei Köln ist.
Mit Dzaino produzierten die beiden Taschen und Accessoires aus gebrauchten Textilien in Berlin. Die Produktion war lokal, fair, transparent, sozial und umweltfreundlich. Und (Schnittstelle Nr. 2) leihbar in der Kleiderei. Heureka, so soll sie doch sein, die Mode! Nach über sechs Jahren und unzählig vielen verkauften Taschen war es Zeit für etwas Neues. Und so hat Julia, nach Stationen als Yoga-Lehrerin und einem hippen Berliner Fahrrad Start-Up, jetzt den Weg zurück in die Mode gefunden. Kleiderei-Köln Gründerin Lena und Julia kennen sich von zahlreichen Fashion Revolution Events (Fashion Revolution Week ist übrigens wieder im April, dazu bald mehr!), auch zwei Demos sind die beiden schon zusammen gelaufen.
Ihr seht, Julia ist bestens gewappnet für die Herausforderungen, die in den kommenden Wochen auf sie warten. Unterstützt wird sie dabei vom gesamten Kleiderei Team und auch diesmal wieder von einer Hannah, die schon seit Jahren mit an der großen Vision arbeitet, dass es irgendwann eine Kleiderei in jeder Stadt gibt.

Was war sonst noch los in der Welt?
Es gibt gute Neuigkeiten zum Lieferkettengesetz auf EU-Ebene, denn es findet beachtliche Unterstützung aus der Wirtschaft. Aus der Wirtschaft? Ja! Wird das Lieferkettengesetz sonst eher von der Zivilgesellschaft vorangetrieben und von der Wirtschaft aus, natürlich wirtschaftlichen, Interessen blockiert, machen sich Mitte Februar 100 Akteure, dafür stark und fordern sogar erstmalig Haftungsregeln, das heißt das Unternehmen für Schäden in den Produktionsstätten, auch im globalen Süden haftbar gemacht werden können. Am 23. Februar tagt die EU-Komission dazu. Wir halten euch natürlich auf dem Laufenden!
Ein Kleidungsstück, das uns in der ganzen Kleiderei Geschichte seit Anfang an begleitet, ist die Levi’s 501. Während wir sie vor zehn Jahren noch für ein paar Euro auf dem Flohmarkt schnappen und fleissig verleihen konnten, steigt der Kultfaktor immer weiter an und damit auch der Run auf die gebrauchten Schnäppchen. Neu gibt es das gute Stück natürlich auch, bisher war das aber nicht sehr aufregend, bis jetzt, denn die neuen Jeans werden sukzessive aus alten Jeans bestehen, in Kooperation mit der schwedischen Firma Renewcell wurde ein chemischen Verfahren zum recyceln alter Baumwolle entwickelt. Im Gegensatz zum mechanischen Recycling, bei denen die Fasern geschreddert und neu versponnen werden, dabei aber ihre Länge und damit Haltbarkeit einbüßen, entsteht über das chemische Recycling eine Faser, die dem Original in nichts nachsteht. Denn natürlich sollen auch diese Modelle über Jahrzehnte in den Kleiderschränken (oder Kleiderei-Filialen) der Menschen verweilen.

Welche Probleme der Anbau von Naturfasern wie Baumwolle mit sich bringt, dazu gibt es einen sehr guten Text, neu bei den Fashionchangers.

Heute ist der Tag der sozialen Gerechtigkeit, der von den Vereinten Nationen im Jahr 2009 eingeführt wurde und auf soziale Gerechtigkeit als Voraussetzung für den Frieden auf der ganzen Welt aufmerksam soll. Alle Menschen, die aufgrund ihrer Herkunft, Religion oder Kultur benachteiligt werden, sollen in ihre Rechten bestärkt und die Ungleichheit abgeschafft werden. Darüber, wie gerecht es in Deutschland zugeht, wird immer wieder heftig gestritten. Die Corona-Pandemie dürfte bestehende Konflikte noch verschärft haben. Mehr dazu lest ihr hier.

Ich wünsche euch noch einen ganz fabelhaften Sonntag,
xxx
Thekla