Yay, die ersten Kleidi-News in 2021 und in der Fashionwelt geht’s schon wieder heiß her.

Ihr Lieben,
das Jahr startet direkt durch, denn die Modebranche kennt keine Ferien. Finden doch Mitte Januar direkt die Fashion Week und alle Modemessen in Berlin statt – dieses Jahr natürlich rein digital.
Das Schöne daran? Während sich die Messen und Schauen sonst vorrangig an Fachpublikum richten, könnt ihr jetzt live dabei sein.
Besonders ans Herz legen, möchte ich euch dabei das Programm der NEONYT, der größten nachhaltigen Modemesse der Welt. Diejenigen von euch, die uns schon länger begleiten, kennen bestimmt unsere halbjährlichen Ausflüge nach Berlin, die immer ein großes Wiedersehen – nicht nur für Lena und mich – sondern auch für die ganze Community bedeuten. Ein Muss ist dabei immer der Prepeek-Showroom, in dem neueste Kollektionen der nachhaltigen Modewelt hängen, in denen sich die Fashionlover*innen fotografieren lassen können, in dem Talks rund um das Thema „Future of Fashion“ stattfinden und vieles mehr. Dieses Jahr könnt ihr die Looks digital verfolgen – denn es heißt „Prepeek at Home“. Das ist aber nur ein Teil des digitalen „NEONYT ON AIR“-Programms, dem ihr auf @neonyt.berlin bei Instagram folgen könnt. Es gibt auch spannende Talks und Keynotes, unter anderem mit Hessnatur (Presenting Partner der Neonyt), Timberland und der Kering Group.

Ein wichtiger Programmpunkt der NEONYT ON AIR ist „Due diligence – due tomorrow? presented by Grüner Knopf”: Max Gilgenmann, Content Director der Neonyt, spricht im Interview mit Anosha Wahidi, der BMZ-Referatsleiterin. Dabei geht es unter anderem um die Zukunft und Weiterentwicklung des staatlichen Textilsiegels Grüner Knopf, das 2019 vom BMZ eingeführt wurde.
Die Veranstaltung könnte kaum aktueller sein: Erst vergangene Woche haben die beiden gemeinnützigen Organisationen FEMNET und Public Eye einen gemeinsamen Bericht veröffentlicht, in dem die öffentliche Kommunikation von 31-Grüner-Knopf-Unternehmen untersucht wird. Das Resultat ist ernüchternd: Aus dem Bericht geht klar hervor, dass der Grüne Knopf keine Garantie für effektiven Menschenrechtsschutz entlang der Lieferkette von Textilien gibt und ein Großteil der zertifizierten Labels nicht ausreichend über Risiken berichten. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf drei spezifische und in der Textilindustrie stark verbreitete Risiken gelegt: das Fehlen existenzsichernder Löhne, geschlechtsspezifische Gewalt und fehlende Vereinigungsfreiheit. Den ganzen Bericht plus Factsheet findet ihr hier – und schaltet euch am 19. Januar um 14 Uhr in die Diskussion ein, denn es bleibt offen: Was fehlt dem Grünen Knopf, könnte ein Lieferkettengesetz helfen oder wie können beide voneinander profitieren?

Ein weiteres Highlight ist das Programm von Fashion Open Studio – einer Präsentationsplattform von Fashion Revolution. Die wurde 2017 gestartet, um eine Woche lang mit aufstrebenden Designer*innen, etablierten Wegbereiter*innen und Hauptakteur*innen die Menschen und Prozesse zu feiern, die hinter dem Herstellungsprozess unserer Kleidung stehen. Damit bekommen Designer*innen auch die Möglichkeit, ihre Innovativen und kreativen Lösungen für einige der dringenden sozialen und ökologischen Herausforderungen zu teilen. Auch das Fashion Open Studio findet digital statt und das gibt euch die Möglichkeit, junge, aufstrebende Designer*innen kennenzulernen und – statt vom grauen Himmel deprimiert die Decke über den Kopf zu ziehen – tief in inspirierende Mode abzutauchen.

Zum Abschluss habe ich noch ein tolles Projekt für euch:
Modus Intarsia. Die beiden Gründerinnen Ann Cathrin Schönrock und Franzi Uhl haben eine innovative Idee: Sie spinnen Wolle aus Hundehaar. Chiengora ist ein Garn, gewonnen aus Unterwolle von langhaarigen Hunden. Denn davon werden jährlich 500 Tonnen weggeworfen – dabei handelt es sich um einen hochwertigen Rohstoff mit tollen Eigenschaften. Die beiden Gründerinnen mischen Chiengora mit Tencel Lyocell und recycelter Wolle und so entsteht ein nachhaltiges Garn, das auch industriell verarbeitet werden kann. Das ist so gut, dass wir die beiden unbedingt unterstützen sollten – und das geht am einfachsten über Crowdfunding! Das läuft noch bis zum 29.01.2021. So könnt ihr euch zum Beispiel tolle Stricksets sichern, mit denen ihr die neue Wolle direkt testen könnt. Auf jeden Fall die perfekte Beschäftigung für den Rest dieses grauen Winters. Und die Gründerinnen versprechen: Kuscheliger geht’s nicht!

Zum Abschluss für alle, die gerade aus ihrem Winterschlaf erwachen, haben die Fashionchangers einen Jahresrückblick für 2020 geschrieben: mit 25 guten Dingen. War vielleicht doch gar nicht alles so schlecht – und ganz sicher einige gute Impulse für 2021.

Ich hoffe, ich konnte euch die grauen Tage etwas versüßen!
xxx Thekla