Crazy times!

Robin und Thekla mit Buch

Freunde, was soll ich sagen, dies werden wohl die verrücktesten Kleidi-News, die ich jemals schreibe… Einige mögen es schon gehört haben: Am kommenden Dienstag erscheint mein erstes Buch Das Bio-Pizza Dilemma – der überraschende Wegweiser für mehr Nachhaltigkeit. Und vielleicht habt ihr es wirklich schon „gehört“, denn Anfang der Woche habe ich mich im Kleiderei Radio auf dublab.de mit Anna und Amelie über das Buch unterhalten. Falls nicht, könnt ihr das hier tun. Mein Gemütszustand pendelt zwischen Euphorie und Panik. Aber wem würde das wohl nicht so gehen? 

Es geht im Buch natürlich auch um Kleiderei. Darum, wie und warum Pola und ich das Ganze 2012 gegründet haben. Wie sich unser persönlicher Ausstieg gestaltet hat – und wie phantastisch es ist, dass Lena Kleiderei übernommen hat. Aber es geht auch um Nachhaltigkeit im individuellen und globalen Sinne. Und es ist so geschrieben, dass ihr keinerlei Vorkenntnisse braucht und euch einfach drauf einlassen könnt. 

Parallel war diese Woche auch noch Frankfurt Fashion Week. Die fand dieses Jahr hybrid statt und scheinbar haben sich fast alle an diesen neuen Zustand gewöhnt, denn die stattfindenden Talks setzten sich zusammen aus Panelteilnehmer*innen, die zum Teil vor Ort in Frankfurt, im Home Office oder – wie ich – eigentlich schon im Urlaub waren. Ist das das „New Work“ von dem alle schon so lange sprechen? Nach mehr als einem Jahr Pandemie und der dritten, digitalen Fashion Week erscheint es schon fast selbstverständlich, einem Panel zu lauschen, bei dem sich zwei Menschen gegenüber sitzen und die anderen im Splitscreen dazu geschaltet werden. Das Tolle daran ist die Qualität der Gäste, die dadurch erst möglich ist. Und natürlich, dass jede*r von euch die Talks ansehen kann – und das auch noch nachträglich. Mein persönliches Highlight:
„Wie kann die Digitalität Nachhaltigkeit in die Mode bringen?“ Das ist eines meiner Lieblingsthemen, welches ich auch im Buch anschneide. Grundsätzlich glaube ich an zwei Dinge: Nachhhaltigkeit sollte uns ganz nahe kommen, in Verbindungen, mit Communities, lokal, wie zum Beispiel in den Kleiderei-Stores in Freiburg und Köln. Und dann wiederum können wir Digitalität nutzen, um Lieferketten zu optimieren, transparent abzubilden und damit abzusichern. Um Prototypen nicht mehr durch die Welt schicken zu müssen, sondern digital im Showroom zu zeigen. Und dann, quasi als Kirsche auf dem Mode-Eis: Wie wäre es, wenn wir uns Kleidung für Instagram, Zoom, alles einfach digital überstreifen könnten wie Avatare im Computerspiel? Oder wie schon in den 90ern, Cher Horowitz in Clueless mit ihrem Computer, der ihr allmorgendlich die Looks zusammenstellt und dabei fröhlich „Mis-Match“ flötete

Bei der Frankfurt Fashion Week erzählt die supercoole Berliner Designerin Esther Perbandt, wie sie ihr Label digital umstellte, noch bevor die Pandemie kam und in dieser dann perfekt aufgestellt war – sogar Brautkleider (und wir wissen alle, wie anspruchsvoll Bräute mit ihren Kleidern sind) digital erstellte, fittete und nach Übersee verkaufte. 

Am Donnerstag ging es für mich dann tatsächlich nochmal selbst aufs Panel, um die Chancen von Re-Sale, Re-Use und eben auch Rental mit Jasmin Huber (We Dress Collective) und Bert von Son (MUD Jeans) zu diskutieren. Moderiert hat Siems Luckwaldt.

Und auch optisch gab es einiges zu sehen! Die NEONYT, die nachhaltige Modemesse, hat sich mit IKIGO-Studios zusammen getan und einigen Content Creatorn Looks aus den neuesten Kollektionen geliehen – damit wir auch wissen, was modisch in der nächsten Saison so passiert. Einfach #PrepeekAtHome bei Instagram eingeben – und schon seht ihr die Looks!
Übrigens findet ihr auch in unseren Kleiderei-Stores eine Auswahl von IKIGO zum leihen, falls ihr sie noch nicht entdeckt habt.

Dann kam es am Freitag noch zu einer heißen Diskussion, denn der Guardian veröffentlichte einen Artikel – basierend auf einer einseitigen Studie – mit dem reißerischen Titel: “Renting clothes is ‘less green than throwing them away’”. Die Fashion-Revoluzzer*innen schrieen zurecht auf, allen voran Cherie Birkner von Sustainable Fashion Matterz. Sie initiierte eine Gegenkampagne und fragte verschiedenste Mode-Miet-Modelle nach ihrer Einschätzung. Hier findet ihr die Antworten.
Und ganz allgemein sei schon mal gesagt: Dinge einfach wegzuwerfen ist das Gegenteil von nachhaltig, immer, immer immer. 

Jetzt bleibt mir nur noch, euch ein paar herrliche Sommerwochen zu wünschen. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr „Das Bio-Pizza Dilemma“ mit an den Strand oder See nehmt und wahrscheinlich leiht ihr euch dazu auch noch ein paar Sommerlooks in der Kleiderei

xxxx

Thekla